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Modell:
Nr. 1 ?
Hersteller: Clejuso
?
Land: Deutschland
Gewicht 130 g (160
g)
Wert: EUR 10,- bis
15,- |
Vorführ- oder auch
Knebelketten (Englisch "Twister" oder "Come Along" genannt) wie diese schlingt
man um das Handgelenk des Abzuführenden und lässt die beiden
Griffteile ineinander gleiten. Dann verengt man die Kette bis zum Anschlag.
Sollte der Delinquent Widerstand leisten, dreht man den Griff noch ein
bisschen weiter - der durch das Quetschen des Handgelenks hervorgerufene
Schmerz sorgt dann schnell für Ruhe Ich bin mir nicht vollkommen sicher,
ob es sich hierbei wirklich um Clejuso Nr. 1 handelt, da sich viele Knebelketten
sehr ähnlich sehen und meist (wie auch hier) nicht gekennzeichnet
sind. Auf dem großen Bild (Klick auf das kleine) sieht man oben noch
eine weitere recht ähnliche Knebelkette. Allerdings bin ich mir auch
hier nicht sicher, ob sie von Clejuso hergestellt wurde. Sie hat
leicht anders geformte Griffstücke (Knebel). Obendrein geht die gezwirbelte
Kette direkt in die Griffe über, wohingegen bei der anderen Knebelkette
(Bild unten und kleines Bild) je ein etwas größerer kreisrunder
Ring die Kette mit dem Griff verbindet. |
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Modell:
?
Hersteller: Kayser
?
Land: Deutschland
Gewicht 150 g
Wert: EUR 15,- bis
20,- |
Diese Knebelkette sieht
der von Clejuso (siehe oben) sehr ähnlich. Da jedoch in beide Griffteile
der Buchstabe "K" gestanzt ist, geht man davon aus, dass sie von Kayser,
dem Hersteller der berühmten Hamburger 8, gebaut wurde. |
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Modell:
?
Hersteller: ?
Land: Deutschland
?
Gewicht 170 g
Wert: EUR 20,- bis
25,- |
Diese Knebelkette unbekannter
Herkunft ist kürzer als alle zuvor gezeigten. Die Kette besteht aus
leicht massiveren Gliedern und die Griffstücke haben eine andere Form.
Meiner Meinung nach stammt sie aus der Zeit um den 2. Weltkrieg und aus
Deutschland, da man dieses Modell hier öfter mal antrifft. Auf dem
großen Bild (Klick auf das kleine) kann man die Knebelkette im geschlossenen
Zustand sehen. |
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Modell:
?
Hersteller: Joh.
Fischer
Land: Deutschland
Gewicht 110 g (100
g)
Wert: EUR 50,- bis
60,- |
Über diese Knebelkette
ist praktisch gar nichts bekannt. Auch kenne ich keinen weiteren Sammler,
der das Modell besitzt. Das besondere an dieser Knebelkette ist, dass man
den kleinen Griff nur von einer Seite in den großen einführen
kann. Bei den meisten anderen Modellen ist das von beiden Seiten üblich.
Dieses Design ist typisch für die alten Knebelketten von Bean, USA
aus dem 20. Jahrhundert. Jedoch ist in den kleinen Griff dieses Exemplars
"Joh. Fischer" und "Bremerhaven" eingestanzt, was seinen deutschen Ursprung
belegt. Die Kette besteht aus sehr schmalen Gliedern. Auf dem großen
Bild (Klick auf das kleine) sieht man oben noch eine weitere Fischer-Knebelkette
mit kleineren Griffstücken und runden Verbindungsringen zwischen Kette
und Griff. |
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Modell:
DDR-Polizei Vorführkette
Hersteller: ?
Land: Deutschland
(DDR)
Gewicht: 80 g
Wert: EUR 5,- bis
10,- (10,- bis 20,-) |
Die DDR-Knebelkette
ist der zuvor gezeigten westdeutschen recht ähnlich, allerdings sind
hier die Kettenglieder größer (und dafür weniger) und die
Griffstücke aus Aluminium statt Stahl. Auf dem großen Bild (Klick
auf das kleine) sieht man oben noch eine ältere Variante einer Vopo-Knebelkette.
Diese unterscheidet sich von der häufigeren neueren (Bild unten und
kleines Bild) dadurch, dass der Durchmesser der Kettenglieder kleiner
und ihre Anzahl größer ist. |
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Modell:
?
Hersteller: ?
Land: Frankreich
Gewicht: 40 g
Wert: EUR 30,- bis
40,- |
Bei dieser alten Knebelkette
bestehen die Griffe noch aus Holz statt Stahl und man kann sie nicht ineinander
gleiten lassen. Die Kettenglieder sind aus gedrehtem dicken Draht. Wahrscheinlich
stammt die Knebelkette aus der Zeit um oder vielleicht sogar vor 1920. |
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Modell:
?
Hersteller: Bean
?
Land: USA?
Gewicht: 120 g
Wert: EUR 30,- bis
50,- |
Auch bei dieser Knebelkette
kann man - wie bei der von "Fischer" (siehe weiter oben) den kleinen Griff
nur von einer Seite in den großen einführen. Dieses Design ist
typisch für die alten Knebelketten von Bean, USA. Allerdings sind
Bean-Modelle für gewöhnlich mit dem Patentdatum 06.05.1884 versehen.
Auf dem großen Bild (Klick auf das kleine) sieht man oben noch eine
weitere recht ähnliche Knebelkette. Diese hat leicht anders geformte
Griffstücke (Knebel). Obendrein ist die gezwirbelte Kette etwas schmalgliedriger
und geht direkt in die Griffe über, wohingegen bei der anderen Knebelkette
(Bild unten) je ein größerer fast rechteckiger Ring die Kette
mit dem Griff verbindet. |
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Modell:
?
Hersteller: ?
Land: Indien?
Gewicht 130 g (160
g)
Wert: EUR 20,- bis
30,- |
Diese Knebellkette unbekannter
Herkunft unterscheidet sich durch die Form des Griffes, sowie der dünneren
Kette von den meisten anderen ähnlichen Produkten aus Deutschland.
Wahrscheinlich wurde sie in Asien hergestellt. Manche Sammler tippen auf
Indien. Auf dem großen Bild (Klick auf das kleine) kann man die Knebelkette
im geschlossenen Zustand sehen. |
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Modell:
?
Hersteller: Stotz
Land: Deutschland
Gewicht 230 g
Wert: EUR 80,- bis
100,- |
Stotz Abführzangen
sind sehr selten und - wie auch die Stotz Handschellen (siehe "Deutschland
vor 1970") und Fußeisen (siehe "Fußeisen") - ein begehrtes
Sammlerstück. Wie die meisten dieser Zangen funktionieren die von
Stotz nach einem simplen Prinzip: wenn die Zange um das Handgelenk des
Abzuführenden geschlossen wird, rasten die Griffenden ein und können
sich nicht mehr so einfach von selbst lösen. Dazu muss man dann erst
den Sicherungshebel am Griff ein wenig wegdrücken. Mein Exemplar ist
mit "A.Stotz" und "Stuttgart" beschriftet, was ungewöhnlich ist, da
Stotz-Produkte für gewöhnlich keine Beschriftungen tragen oder
maximal mit "A.Stotz" versehen sind. |
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Modell:
?
Hersteller: Heid
& Roth
Land: Deutschland
Gewicht 350 g (330
g)
Wert: EUR 30,- bis
40,- (60,- bis 80,-) |
Hier haben wir nun eine
bei Beamten beliebte deutsche Abführzange, bei der das Prinzip der
Arretierung (Sicherung) anders gelöst wurde, als bei den meisten anderen
Modellen. Man muss den Arretierunghebel an der kleinen Feder runter- und
gleichzeitig den Griff zusammendrücken, um die Zange zu öffnen.
Durch die große Feder in der Mitte möchte sie dann immer in
den geschlossenen Zustand zurückkehren – d.h. wenn man den Griff nicht
mehr zusammendrückt, schließt sich die Zange automatisch und
die Arretierung rastet ein. So kann man sie gut mit lediglich einer Hand
betätigen. Diese Funktionalität ließen sich Polizeihauptmann
Reinhold Heid und Carl Roth in Stuttgart am 24.09.1910 patentieren. Mein
Exemplar ist mit "52 K" und einem springenden Pferd markiert. Letzteres
ist das Wappen der Stadt Stuttgart und bedeutet, dass sie im Besitz der
Stuttgarter Stadt-Polizei, die Anfang der 1970er Jahre aufgelöst wurde,
war. Auf dem großen Bild (Klick auf das kleine) sieht man oben noch
eine weitere Version einer Heid & Roth Abführzange. Diese hat
leicht andere Formen und wesentlich besser abgerundete Kanten. Ich bin
mir nicht sicher, ob es sich hierbei um eine dreiste Kopie oder vielleicht
um ein sehr frühes Original handelt, glaube aber - aufgrund der hervorragenden
Verarbeitung - das Letzteres zutrifft. |
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Modell:
?
Hersteller: Heinkel
Land: Deutschland
Gewicht 410 g
Wert: EUR 30,- bis
40,- |
Diese ungewöhnliche
Abführzange öffnet sich, indem man den kleinen Hebel in der Nähe
der Greifer nach oben drückt. Man schließt sie durch Betätigen
des großen Hebels am Griff. Das kleine graue Kunststoffstück
dient der Arretierung. Wenn es nach unten geschoben wird, kann man die
Zange nicht öffnen. Darum sollte man beim Erwerb dieser Zange darauf
achten, dass dieses Kunststoffteil noch vorhanden ist. Mein Exemplar ist
übrigens mit "Landespolizei" beschriftet, was bedeutet, dass es im
offiziellen Polizeieinsatz war. Ich bin mir nicht sicher, ob der Hersteller
wirklich Heinkel (vielleicht sogar der Flugzeugbauer) ist, aber die Zange
wird in Baden-Württemberg als "Heinkel" bezeichnete. Sie wurde hier
hauptsächlich beim freiwilligen Polizeidienst verwendet. |
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Modell:
?
Hersteller: Clejuso
Land: Deutschland
Gewicht 200 g (220
g)
Wert: EUR 15,- bis
20,- |
Clejuso Abführzangen
sind das mit Abstand am häufigsten anzutreffende Modell. Sie funktionieren
wie z.B. weiter oben gezeigte "Stotz". Auf dem kleinen Bild (Klick auf
das große) sieht man oben noch ein weiteres Exemplar. Ich bin mir
nicht sicher, ob es sich hierbei ebenfalls um ein (älteres?) Clejuso-Modell
handelt. Es sieht der Clejuso-Fesselzange auf alle Fälle recht ähnlich,
ist aber etwas massiver als diese und obendrein sind die beiden S-förmigen
Zangenteile hier nicht mit einer Niete, sondern mit einer (vernieteten)
Schraube zusammenmontiert, ähnlich wie bei der "Heid & Roth" Zange
(siehe weiter oben). |
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Modell:
?
Hersteller: ?
Land: Deutschland?
Gewicht 230 g
Wert: EUR 20,- bis
25,- |
Diese Abführzange
ist der zuvor gezeigten sehr ähnlich. Allerdings ist der Sicherungshebel
(für das Einrasten) länger und obendrein ist die Verarbeitung
noch ein bisschen besser als beim Clejuso-Modell. |
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Modell:
?
Hersteller: ?
Land: Deutschland?
Gewicht 170 g
Wert: EUR 25,- bis
30,- |
Dies ist eine weitere
sogenannte Achter-Zange. Sie unterscheidet sich vom zuvor gezeigten Clejuso-Modell
hauptsächlich durch die "dreieckige" Form des Griffstücks. |
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Modell:
Hiatt Steel Grip
Hersteller: Hiatt
Land: Großbritannien
Gewicht 250 g (330
g)
Wert: EUR 60,- bis
75,- |
Diese mit "Hiatt Steel"
und "British made" beschriftete Abführzange ähnelt vielen zuvor
gezeigten deutschen Modellen auf dieser Seite (z.B. von Clejuso). Allerdings
ist noch formvollendeter, zumindest was meinen Geschmack angeht. Übrigens
sind hier, im Gegensatz zu sämtlichen deutschen Modellen auf dieser
Seite, auch die Innenkanten der Zangen perfekt abgerundet – in GB ist bzw.
war man wohl etwas zuvorkommender zu seinen Gefangenen ;-). Auf dem großen
Bild (Klick auf das kleine) sieht man noch ein älteres Exemplar. Dieses
ist etwas schwerer und nicht ganz so rund. Auch wurde es nicht vernickelt
bzw. verchromt, weswegen es bereits ziemlich oxidiert ist. Beide Exemplare
sind mit "HIATT STEEL" beschriftet. |
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Modell:
Hiatt Steel Grip (mit Ornament)
Hersteller: Hiatt
Land: Großbritannien
Gewicht 250 g (330
g)
Wert: EUR 60,- bis
75,- |
Hier haben ebenfalls
eine Vorführzange von Hiatt. Sie ist zeitlich zwischen den beiden
zuvor gezeigten Exemplaren anzusiedeln. Ich präsentiere sie separat,
da sie ein kleines Kuriosum darstellt. Und zwar nicht wegen dem auffälligen
Blumenornament in der Mitte - derlei Zier findet man auf Hiatt Vorführzangen
häufiger. Vielmehr ist die Beschriftung ungewöhnlich, denn die
Zange wurde nicht wie üblich mit "HIATT STEEL" markiert, sondern trägt
lediglich das Wort "STLEL". Es scheint auch kein schlecht gestanztes "STEEL"
zu sein, da die Buchstaben tadellos und klar zu lesen sind. Es sieht alles
danach aus, dass hier ein Hiatt-Mitarbeiter den "STEEL" Stempel falsch
zusammen gesetzt hat und somit fehlerhaft beschriftete Vorführzangen
produziert wurden. Eine typische "Montag Morgen Arbeit", wie ein anderer
Sammler meinte. Aus diesem Grund verzichtete Hiatt wohl auch darauf, den
Firmennamen mit hinzuzustempeln und verkaufte entsprechende Produkte wahrscheinlich
als "2. Wahl". |
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Modell:
?
Hersteller: Dowler
Land: Großbritannien
Gewicht 250 g
Wert: EUR 60,- bis
80,- |
Dowler Abführzangen
sehen denen von Hiatt zum Verwechseln ähnlich, sind allerdings seltener
als diese. Mein Exemplar, das noch die Reste einer Nickel- bzw. Chrombeschichtung
trägt ist mit "W. Dowler" beschriftet. |
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Modell:
?
Hersteller: Phillip
?
Land: USA
Gewicht 100 g
Wert: EUR 70,- bis
90,- |
Vom Aussehen ähnelt
diese einst vernickelte oder verchromte Fesselzange sehr dem patentierten
Modell der US-Firma "Phillip". Allerdings trägt sie im Gegensatz zu
dieser keine Beschriftungen bzw. Patentdaten. Dies könnte bedeuten,
dass sie anch Ablauf des Patents hergestellt wurde, oder evtl. auch, dass
es sich um ein Imitat handelt, welches ungefähr aus der Zeit des Originales
stammt, also Ende 19. / Anfang 20. Jahrhunderts. Die Funktionalität
entspricht in etwa einer Schere (siehe auch großes Bild - Klick auf
das Kleine), wobei die Zange durch die Sperre am Griff in drei Stufen geschlossen
gehalten werden kann. |
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Modell:
?
Hersteller: Thomas
& Smith
Land: USA
Gewicht 180 g
Wert: EUR 120,-
bis 140,- |
Das Patent für
diese US Vorführzange stammt aus dem Jahr 1882. Ihre Technik ist so
konzipiert, dass man sie leicht mit einer Hand bedienen
kann. Am Griff befindet
sich ein kleiner Sperrhebel, mit dem man die Zange entarretieren und anschließen
öffnen kann. Im geöffneten Zustand fährt gleichzeitig ein
größerer T-förmiger Druckknopf innerhalb des Greifers aus.
Wenn man nun die Zange um das Handgelenk des Abzuführenden legt und
dabei Druck auf diesen Knopf ausübt, schließen sich die Greifer
automatisch und die Zange arretiert sofort, so dass man sie erst wieder
öffnen kann, wenn man zuvor erwähnten Hebel am Griff zur Seite
schiebt. Auf dem großen Bild (Klick auf das Kleine), sieht man die
Zange im geöffneten Zustand. |
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Modell:
The Iron Claw
Hersteller: Argus
Land: USA
Gewicht 260 g
Wert: EUR 60,- bis
80,- |
Dieses interessantes
Modell einer Abführzange wurde vom der "Argus Mit freundlichen Grüßen.
Co." aus "Chicago, Illinois" hergestellt und träft die Patentnummern
1950757 sowie 2066654. Es gibt eine neuere Variante mit gleichem Namen,
die von der Firma Jay Pee hergestellt wurde und weniger wert ist. Wenn
man den Ring um den Schaft nach oben schiebt, kann man die Zange durch
eine Drehung des Griffs um 180 Grad vollständig öffnen (siehe
auch großes Bild (Klick auf das kleine). Zum Schließen dreht
man den Griff einfach wieder entgegengesetzt, wobei verschiedene Einstellungen
des Zangendurchmessers möglich sind. |