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Marke
/ Modell: Clejuso No. 6
Hersteller: Clemen
& Jung
Land: Deutschland
Gewicht 200 g
Wert: EUR 20,- bis
35,- |
Clejuso Abführzangen
sind das mit Abstand am häufigsten anzutreffende Modell. Wie viele
dieser Zangen funktionieren sie nach einem simplen Prinzip: wenn die Zange
um das Handgelenk des Abzuführenden geschlossen wird, rasten die Griffenden
ein und können sich nicht mehr so einfach von selbst lösen. Dazu
muss man dann erst den Sicherungshebel am Griff ein wenig wegdrücken.
In das auf dem kleinen Bild (und auf dem großen Bild oben) gezeigte
Exemplare wurde "ByP" für "Bayrische Polizei" eingestanzt. Auf dem
großen Bild sieht man unten noch ein weiteres etwas schwereres Exemplar.
Ich bin mir nicht sicher, ob es sich hierbei ebenfalls um ein (älteres?)
Clejuso-Modell handelt. Es sieht der Clejuso-Fesselzange auf alle Fälle
recht ähnlich, jedoch sind die beiden S-förmigen Zangenteile
hier nicht mit einer Bolzen, sondern mit einer (vernieteten) Schraube zusammenmontiert,
ähnlich wie bei der "Heid & Roth" Zange (siehe weiter unten).
Ich habe aber auch schon Versionen dieser etwas massiveren Zange mit einem
normalen Bolzen statt der Schraube gesehen. |
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Marke
/ Modell: ?
Hersteller: Heinkel
Land: Deutschland
Gewicht 420 g
Wert: EUR 35,- bis
50,- |
Diese ungewöhnliche
Abführzange öffnet sich, indem man den kleinen Hebel in der Nähe
der Greifer nach oben drückt. Man schließt sie durch
Betätigen des
großen Hebels am Griff. Das kleine graue Kunststoffstück dient
der Arretierung. Wenn es nach unten geschoben wird, kann man die Zange
nicht öffnen. Darum sollte man beim Erwerb dieser Zange darauf achten,
dass dieses Kunststoffteil noch vorhanden ist. Mein Exemplar ist übrigens
mit "Landespolizei" beschriftet, was bedeutet, dass es im offiziellen Polizeieinsatz
war. Ich bin mir nicht sicher, ob der
Hersteller wirklich
Heinkel (vielleicht sogar der Flugzeugbauer) ist, aber die Zange wird in
Baden-Württemberg als "Heinkel" bezeichnete. Sie
wurde hier hauptsächlich
beim freiwilligen Polizeidienst verwendet. |
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Marke
/ Modell: ?
Hersteller: Stotz
Land: Deutschland
Gewicht 240 g
Wert: EUR 80,- bis
120,- |
Stotz Abführzangen
sind sehr selten und - wie auch die Stotz Handschellen (siehe "Deutschland
vor 1970") und Fußeisen (siehe "Fußeisen") - ein begehrtes
Sammlerstück. Sie funktionieren nach dem gleichen simplen Prinzip,
wie die am Anfang gezeigten Clejuso-Zangen: einrastende griffenden, die
man nur wieder lösen kann, wenn zuvor der Sicherungshebel am Griff
ein wenig weggedrückt wird. Mein Exemplar ist mit "A.Stotz" und "Stuttgart"
beschriftet, was ungewöhnlich ist, da Stotz-Produkte häufig keine
Beschriftungen tragen oder maximal mit "A.Stotz" versehen sind. |
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Marke
/ Modell: Heid & Roth
Hersteller: ?
Land: Deutschland
Gewicht 310 g (350
g)
Wert: EUR 60,- bis
100,- (30,- bis 50,-) |
Hier haben wir nun eine
bei Beamten beliebte deutsche Abführzange, bei der das Prinzip der
Arretierung (Sicherung) anders gelöst wurde, als bei den meisten anderen
Modellen. Man muss den Arretierunghebel an der kleinen Feder runter- und
gleichzeitig den Griff zusammendrücken, um die Zange zu öffnen.
Durch die große Feder in der Mitte möchte sie dann immer in
den geschlossenen Zustand zurückkehren - d.h. wenn man den Griff nicht
mehr zusammendrückt, schließt sich die Zange automatisch und
die Arretierung rastet ein. So kann man sie gut mit lediglich einer Hand
betätigen. Diese Funktionalität ließen sich Polizeihauptmann
Reinhold Heid und Carl Roth in Stuttgart am 24.09.1910 patentieren. Mein
auf dem kleinen Bild und auf dem großen (Klick auf das kleine) unten
gezeigtes Exemplar ist mit "D.R.P." beschriftet, was für "Deutsches
Reichs Patent" steht und belegt, dass es ein recht altes Stück ist.
Auf dem großen Bild unten sieht man noch eine neuere Version, die
mit "Landespolizei" markiert ist und höchstwahrscheinlich aus Baden-Württemberg
stammt. |
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Marke
/ Modell: Heid & Roth
Hersteller: ?
Land: Deutschland
Gewicht 330 g
Wert: EUR 60,- bis
80,- |
Dies ist eine weitere
Version einer Heid & Roth Abführzange. Sie hat leicht andere Formen
und wesentlich besser abgerundete Kanten. Ich bin mir nicht sicher, ob
es sich hierbei um eine dreiste Kopie oder vielleicht um ein sehr frühes
Original handelt, glaube aber - aufgrund der hervorragenden Verarbeitung
- das Letzteres zutrifft. Möglich ist auch, das unterschiedliche Hersteller
die patentierte Heid&Roth Schließzange unter Lizenz herstellten.
Bisher habe ich jedoch noch kein zweites Exemplar dieser Form gesehen,
wohingegen mir die "normale" Variante schon in etlichen Dutzend begegnet
ist. |
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Marke
/ Modell: ?
Hersteller: ?
Land: Deutschland
?
Gewicht 240 g
Wert: EUR 25,- bis
40,- |
Diese Abführzange
ist der von Clemen & Jung (siehe ganz oben) sehr ähnlich. Allerdings
ist der Sicherungshebel (für das Einrasten) länger und obendrein
ist die Verarbeitung noch ein bisschen besser als beim Clejuso-Modell. |
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Marke
/ Modell: ?
Hersteller: ?
Land: Deutschland
Gewicht 160 g
Wert: EUR 25,- bis
40,- |
Dies ist eine weitere
sogenannte Achter-Zange. Sie unterscheidet sich vom zuvor gezeigter Zange
sowie dem Clejuso-Modell ganz oben hauptsächlich durch die "dreieckige"
Form des Griffstücks. Die wohl verzinkte Zange ist mit "IPR.PBy" (oder
so ähnlich, leider ist das nicht deutlich lesbar) beschriftet. Auf
dem großen Bild sieht man noch ein sehr ähnliches Modell ohne
Beschriftung, das sich jedoch in Form und Oberfläche unterscheidet. |
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Marke
/ Modell: La Massenotte
Hersteller: Metal
Chainex
Land: Frankreich
Gewicht 160 g
Wert: EUR 60,- bis
70,- |
Streng genommen ist
das hier keine Vorführzange, sondern eher eine Art Abführschelle
- der französische Ausdruck für so eine Fessel lautet "Cabriolet".
Vereinfacht ausgedrückt hat man eine einzelne "La Massenotte" Schelle
(siehe auch "Frankreich") über eine Doppelverbindung mit einem Führungsgriff
kombiniert. Und so benötigt man auch einen Schlüssel, um die
Fessel wieder vom Handgelenk des Abzuführenden zu entfernen. Bügel,
Griff und Verbindungen sind aus Stahl, der Rest ist aus Aluminium. Die
Schelle ist mit "La Massenotte" sowie "L. Arraou Paris" auf der einen und
"FABon FRANse Bte S.G.D.G." auf der anderen Seite beschriftet. "Bte" steht
für "breveté" ("patentiert"), "S.G.D.G." für "Sans Garantie
Du Gouvernement" ("ohne Garantie der Regierung"). beschriftet. Ähnliche
Abführschellen gibt es z.B. auch von Clemen & Jung (Deutschland)
aus den 1940er Jahren. |
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Marke
/ Modell: Steel Grip
Hersteller: Hiatt
Land: Großbritannien
Gewicht 340 g (240
g / 260 g)
Wert: EUR 60,- bis
75,- |
Diese mit "Hiatt Steel"
beschriftete Abführzange ähnelt vielen zuvor gezeigten deutschen
Modellen auf dieser Seite (z.B. Clejuso No. 6 ganz oben). Allerdings ist
noch formvollendeter, zumindest was meinen Geschmack angeht. Übrigens
sind hier, im Gegensatz zu sämtlichen deutschen Modellen auf dieser
Seite, auch die Innenkanten der Zangen perfekt abgerundet - in GB ist bzw.
war man wohl etwas zuvorkommender zu seinen Gefangenen ;-). Auf dem großen
Bild sieht man unten noch ein älteres Exemplar. Dieses ist etwas leichter
und sogar noch abgerundeter. Auch wurde es vernickelt bzw. verchromt. Es
ist zusätzlich noch mit "British made" beschriftet. In der Mitte sieht
man auf dem großen Bild noch eine recht außergewöhnliche
Hiatt-Zange. Sie ist zeitlich zwischen den beiden zuvor genannten Exemplaren
anzusiedeln stellt ein kleines Kuriosum dar. Und zwar nicht wegen dem auffälligen
Blumenornament in der Mitte - derlei Zier findet man auf Hiatt Vorführzangen
häufiger. Vielmehr ist die Beschriftung ungewöhnlich, denn die
Zange wurde nicht wie üblich mit "Hiatt Steel" markiert, sondern trägt
lediglich das Wort "STLEL". Es scheint auch kein schlecht gestanztes "STEEL"
zu sein, da die Buchstaben tadellos und klar zu lesen sind. Es sieht alles
danach aus, dass hier ein Hiatt-Mitarbeiter den "STEEL" Stempel falsch
zusammen gesetzt hat und somit fehlerhaft beschriftete Vorführzangen
produziert wurden. Eine typische "Montag Morgen Arbeit", wie ein anderer
Sammler meinte. Aus diesem Grund verzichtete Hiatt wohl auch darauf, den
Firmennamen mit hinzuzustempeln und verkaufte entsprechende Produkte wahrscheinlich
als "2. Wahl". |
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Marke
/ Modell: ?
Hersteller: Dowler
Land: Großbritannien
Gewicht 270 g
Wert: EUR 60,- bis
80,- |
Dowler Abführzangen
sehen denen von Hiatt zum Verwechseln ähnlich, sind allerdings seltener
als diese. Mein Exemplar, das noch die Reste einer Nickel- bzw. Chrombeschichtung
trägt ist mit "W. Dowler" beschriftet. |
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Marke
/ Modell: ?
Hersteller: Ferdinand
Hauser
Land: Schweiz
Gewicht 280 g
Wert: EUR 80,- bis
100,- |
Die Eidgenossen haben
auch Abführhilfen entwickelt - zwar nicht viele, dafür aber raffinierte,
wie diese von Ferdinand Hauser aus dem frühen 20. Jahrhundert. Der
Clou an dieser weitgehend aus Aluminium gebauten Vorführzange sind
ihre federnd gelagerten Greifer, die automatisch zuschnappen sobald man
die Platte in der Mitte gegen das Handgelenk des Abzuführenden presst.
Um die Zange wieder zu Öffnen, muss diese Platte erneut gedrückt
und die beiden Knöpfe an den Seiten müssen gleichzeitig zurückgeschoben
werden, bis die Greifer einrasten und das Gerät somit wieder "scharf"
ist. Übrigens ist der zylinderförmige Knopf (unten im Bild) im
Gegensatz zum Runden nicht original sondern wurde irgendwann einmal ersetzt.
Die Zange ist mit "Pat. 38181" sowie dem schweizerischen Kreuz beschriftet.
Auf dem großen Bild sieht man sie in geöffnetem Zustand. |
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Marke
/ Modell: ?
Hersteller: Phillips
Land: USA
Gewicht 170 g (120
g)
Wert: EUR 70,- bis
90,- |
Vom Aussehen ähnelt
diese einst vernickelte oder verchromte Fesselzange sehr dem patentierten
Modell der US-Firma "Phillips". Allerdings trägt sie im Gegensatz
zu dieser keine Beschriftungen bzw. Patentdaten. Dies könnte bedeuten,
dass sie anch Ablauf des Patents hergestellt wurde, oder evtl. auch, dass
es sich um ein Imitat handelt, welches ungefähr aus der Zeit des Originales
stammt, also Ende 19. / Anfang 20. Jahrhunderts. Die Funktionalität
entspricht in etwa einer Schere (siehe auch großes Bild - Klick auf
das Kleine), wobei die Zange durch die Sperre am Griff in drei Stufen geschlossen
gehalten werden kann. |
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Marke
/ Modell: ?
Hersteller: Thomas
& Smith
Land: USA
Gewicht 180 g
Wert: EUR 100,-
bis 130,- |
Das Patent für
diese US Vorführzange stammt aus dem Jahr 1882. Ihre Technik ist so
konzipiert, dass man sie leicht mit einer Hand bedienen
kann. Am Griff befindet
sich ein kleiner Sperrhebel, mit dem man die Zange entarretieren und anschließen
öffnen kann. Im geöffneten Zustand
fährt gleichzeitig
ein größerer T-förmiger Druckknopf innerhalb des Greifers
aus. Wenn man nun die Zange um das Handgelenk des Abzuführenden legt
und dabei Druck auf diesen Knopf ausübt, schließen sich die
Greifer automatisch und die Zange arretiert sofort, so dass man sie erst
wieder öffnen kann, wenn man zuvor erwähnten Hebel am Griff zur
Seite schiebt. Auf dem großen Bild (Klick auf das Kleine), sieht
man die Zange im geöffneten Zustand. |
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Marke
/ Modell: The Iron Claw
Hersteller: Argus
Land: USA
Gewicht 280 g
Wert: EUR 60,- bis
80,- |
Dieses interessantes
Modell einer Abführzange wurde vom der "Argus MFG Co." aus "Chicago,
Illinois, U.S.A." hergestellt und trägt neben diesen Daten noch die
Patentnummern 1950757 sowie 2066654. Erfunden hat sie Anfang der 1930er
Jahre ein gewisser Yngve Smith-Stange. Auf der anderen Seite ist sie mit
"The Iron Claw" ("Die Eisenklaue") und der Seriennummer beschriftet. Es
gibt eine neuere Variante mit gleichem Namen, die von der Firma Jay Pee
hergestellt wurde und etwas weniger wert ist (siehe unten). Wenn man den
Ring um den Schaft nach oben schiebt, kann man die Zange durch eine Drehung
des Griffs um 180 Grad vollständig öffnen (siehe auch großes
Bild). Zum Schließen dreht man den Griff einfach wieder entgegengesetzt,
wobei verschiedene Einstellungen des Zangendurchmessers möglich sind.
Bei der ersten Version dieser Zange gab es noch keinen Ring um den Schaft. |
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Marke
/ Modell: The Iron Claw
Hersteller: Jay
Pee
Land: Taiwan
Gewicht 340 g
Wert: EUR 50,- bis
70,- |
Wahrscheinlich in den
1960er Jahren erlebte die Iron Claw ein Revival. Sie wurde von der Firma
"Jay Pee" erneut auf den Markt gebracht, welche sie in Taiwan herstellen
ließ. Diese Iron Claws sind etwas kantiger als die Originale und
natürlich auch anders beschriftet und zwar mit "Argus - Jay Pee",
"New York, N.Y., USA", "Pat. 1950757", "Pat 2066654" auf der einen und
"The Iron Claw", "Made in Taiwan" sowie der Seriennummer auf der anderen
Seite. |